Viele Neurentner stellen erschrocken fest, wie niedrig die gesetzliche Rente nach Abzug des Krankenversicherungsbeitrages ist. Tatsächlich ist die Höhe der Renten aufgrund der demographischen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten drastisch gesunken. Um auch im Ruhestand gut über die Runden zu kommen, empfiehlt sich die Umwandlung eines größeren Geldbetrages, wie zum Beispiel die Auszahlung aus einer Kapitallebensversicherung oder eine betriebliche Altersvorsorge. Dafür stehen diverse Finanzprodukte zur Auswahl.
Die private Rentenversicherung
Viele entscheiden sich für eine Rentenversicherung, die Monat für Monat bis zum Lebensende einen bestimmten Betrag überweist. Diese Verträge bieten ein Höchstmaß an Sicherheit, denn sie garantieren eine Rente bis zum Lebensende. Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass eine derartige Rentenversicherung ungünstig ist, wenn der Versicherungsnehmer frühzeitig verstirbt. Das restliche Kapital wird dann nicht etwa den Erben ausgezahlt, sondern fällt der Versicherung beziehungsweise der Bank zu. Daher eignet sich die private Rentenversicherung hauptsächlich für ältere Personen, die keine Angehörigen absichern möchten. Außerdem sollten nur Senioren eine solche Versicherung abschließen, die sich guter Gesundheit erfreuen. Als sehr sinnvoll erweist sich die Vereinbarung von dynamischen Zahlungen, die Jahr für Jahr etwas ansteigen: so wird gewährleistet, dass auch bei sehr langer Laufzeit stets genug Geld zur Verfügung steht, weil die Steigerung der Rentenzahlungen die Geldentwertung durch Inflation ausgleicht. Auch die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist zu empfehlen. Auf sie hat jeder Arbeitnehmer einen Anspruch, wenn er dafür monatlich auf einen Teil seines Entgeltes verzichtet
Entnahmepläne als Alternative
Senioren, für die eine Rentenversicherung mit regelmäßigen Auszahlungen nicht in Frage kommt, sind mit einem Bankentnahmeplan gut beraten. Dabei wird das zur Verfügung stehende Kapital von einem Kreditinstitut angelegt. Die Kunden haben die Wahl zwischen renditestarken, aber risikobehafteten Anlagen, wie zum Beispiel Aktienfonds, oder sicheren, aber ertragsschwächeren Anlageformen, wie beispielsweise festverzinsliche Wertpapiere. Auch hier erfolgen monatliche Auszahlungen in vereinbarter Höhe. Das Kapital verringert sich kontinuierlich. Sollte der Rentner vor dem vollständigen Verbrauch des Kapitals sterben, wird der verbleibende Rest an die Erben ausgezahlt. Selbstverständlich ist es auch möglich, einen Auszahlungsplan in Eigenregie zu erstellen: dann legen Senioren ihr Kapital selbst möglichst günstig an und entnehmen Monat für Monat einen bestimmten Betrag aus diesem Sparguthaben.
Systematische Planung
Bevor ein Bankentnahmeplan oder eine private Rentenversicherung abgeschlossen werden, empfiehlt es sich, die Finanzen genau zu analysieren und zu prüfen, wie viel Geld monatlich tatsächlich benötigt wird. Dabei sollten Sie nicht vergessen, dass immer eine Reserve für Notfälle eingeplant werden sollte.