Hypertonie ist schon lange kein „Wirtschaftswunder-Syndrom“ mehr, unter der nur dickbeleibte, stiernackige Industriekapitäne leiden. Heute trifft Bluthochdruck Dünne wie Dicke, Junge wie Alte. Und überraschend viele Frauen: Bei bereits jeder vierten Über-40-Jährigen treibt der Puls die Quecksilbersäule über den Grenzwert von 140 zu 90 Millimeter.

Typisch. Erste Symptome sind meist Herzklopfen, Atemnot, Ohrensausen, Nasenbluten, Beklemmungsgefühle, Sehstörungen, Krämpfe, Schwindelgefühl oder Schweißausbrüche. 

Tückisch. Zu Beginn allerdings verursacht Bluthochdruck lange Zeit überhaupt selten Beschwerden. Im Gegenteil: viele fühlen sich durch den Druck leistungsfähiger und aktiver als gesunde Mitmenschen. Doch der Preis dafür ist hoch: Jedes Lebensjahrzehnt mit Werten ab 140 zu 90 senkt die Lebenserwartung um drei Jahre.

Ungerecht.  Gerade „Evas“ Hypertonie wird dabei sowohl von Ärzten als auch von den Betroffenen selbst bis heute nicht richtig ernst genommen.

Ursache. „Es gibt inzwischen Schätzungen, dass jede vierte Patientin die verordneten Senker nur widerwillig oder unregelmäßig einnimmt“. „Viele Frauen begeben sich gar nicht erst in medizinische Behandlung. Zwei Drittel leben auch nach der Diagnose weiter wie bisher.“

Sanfte Hilfe. „Tatsächlich sind nur bei mehreren Risikofaktoren, wie Diabetes, bestehenden Schäden an Organen oder bei einem Blutdruck über 180 zu 110 eine Tabletten-Einnahme absolut notwendig“, beruhigt der Leitender Arzt Kardiologie am MedicalResot Obertal. „Einem Großteil der 300000 erfassten und sechs Millionen geschätzten Betroffenen würde es reichen, wenn die Regulation des Körpers zwischen Anspannung und Entspannung wieder richtig funktionieren würde.“

Kalte Güsse. Studien haben gezeigt, dass z.B. kalte Beingüsse den Blutdruck um fünf bis zehn mm Hg – so die Maßeinheit – senken können. Unterstützend  helfen auch gefäßerweiternde,  ansteigende Armbäder Oder Wechselbäder der Füße.

Bewegung. Begleitet wirken außerdem Ausdauersportarten wie Walken oder Ergometer-Training hervorragend. Gerade moderate sportliche Aktivität – möglichst an frischer Luft – senkt den Druck um weitere acht bis 15 mm Hg.

Ernährung. Viele Experte setzen auch aufs Heilfasten – einem extrem guten Blutdrucksenker. Durch den Verzicht auf feste Nahrung erreichen selbst medikamenten-pflichtige Hochdruck-Patienten nach zwei, drei Fastentagen den Normalbereich, können zumindest vorrübergehend die Tabletten weglassen. In einer begleitenden Ernährungsberatung können die Patienten dann lernen, dass weniger Salz und weniger tierische Fette den Blutdruck ebenfalls nochmals um acht bis zehn mm Hg senken können.

Ruhe. Bei schlecht einstellbarem Hochdruck hilft ein besonders Training aus An- und Entspannung – die progressive Muskelentspannung (PME). Die wechselnde Muskeltraining beruhigt nachweisbar das überaktive Nervensystem, die Herzfrequenz und den Blutdruck. Ganz ähnlich funktioniert das handygroße Herz-Stress-Messgerät. „Dazu muss lediglich ein Finger auf den Sensor des Messgeräts gelegt werden“. „Die Patienten bekommen dann in Sekundenschnelle in Form einer farblich abgestuften Anzeige Auskunft über ihren Herz-Stress. Wenn sie richtig atmen, leuchtet das grüne Licht und der optimale Bereich ist erreicht.”